Recall, Kontrolltermine

Kontrollabstände werden mit den Patienten individuell vereinbart. Als Faustregel gilt:
Patienten mit vollkommen gesunden Zähnen (keine Füllungen usw.) und geringer Zahnsteinbildung: einmal jährlich
Patienten mit durchschnittlichem Risiko: halbjährlich
Parodontosepatienten, Kinder und Erwachsene mit hohem Kariesrisiko: drei- oder viermal jährlich

Kommen Sie bitte regelmäßig zur Nachsorge und Vorbeugung. Wir bieten ein sehr gutes Recall-System an und erinnern Sie, wenn Sie möchten, an den nächsten Vorsorgetermin. Üblicherweise wird in entwickelten Industrieländern für Patienten mit einer durchschnittlichen Mundgesundheit ein halbjährlicher Kontrollabstand empfohlen (1).

Im politischen Geschäft heißt es, nach der Wahl ist vor der Wahl. Beim Zahnarzt sollte es genau anders sein. Nach der Behandlung sollte nicht vor der nächsten Behandlung sein. Der Zahnarzt sollte nicht „auf das nächste Loch warten.“

Es schließt sich an die Behandlung also die regelmäßige Nachsorge an, mit dem Ziel weitere Schäden zu verhindern. Insofern ist die Nachsorge auch eine Vorsorge. Wir sind sehr stolz, dass das bei unseren Patienten in der Regel gelingt und wir dauerhaft stabile Verhältnisse herstellen können. Der Hauptverdienst liegt dabei allerdings nicht so sehr in unserer Praxis, sondern bei unseren Patienten selbst. Wir zeigen nur die Richtung, den Weg muss der Patient über weite Strecken alleine und eigenverantwortlich gehen.

Wenn es gewünscht wird, erinnern wir Sie an Ihre Vorsorgetermine. Dabei wird von uns der für Sie passende Abstand zwischen den Terminen berücksichtigt. (Individueller Recall)

Was können Sie durch konsequente regelmäßige Vorsorgetermine erreichen?

Sie verhindern wirksam Karies und Parodontitis (2).

Die Ursache für Karies und Parodontitis ist der bakterielle Zahnbelag. Wenn Sie regelmäßig zur Zahnreinigung kommen und bei diesen Terminen auch bedarfsbezogen ein Mundhygienetraining durchgeführt wird, haben Sie gute Chancen Ihre Zähne dauerhaft gesund zu erhalten.

 

Karlstad-Studie

Die schwedische Karlstad-Studie beweist als prospektive, kontrollierte Studie über 30 Jahre den Erfolg dieses Ansatzes (3).

In dieser Studie erhielten die Patienten der Testgruppe während der ersten zwei Jahre alle zwei Monate ein Mundhygienetraining mit Plaqueanfärben, Unterweisung in Plaquekontrolle besonders auch in den Zahnzwischenräumen und einer professionellen Zahnreinigung. In den Jahren 3 bis 30 der Studie wurden dann die Kontrolltermine je nach Patient in Abständen von 3 bis 12 Monaten vereinbart.

Allerdings muss bedacht werden, dass die Studie in einer Privat-Praxis durchgeführt wurde. Zudem ist in den ersten zwei Jahren alle zwei Monate eine Recallsitzung durchgeführt worden. Das ist sehr viel und stellt höhere Ansprüche an die Zeit und die Finanzen der Patienten. Mittel- bis langfristig ist allerdings durch die sichere Zahnerhaltung ein Zeitgewinn und ein finanzieller Profit für den Patienten deutlich. Vorbeugung ist bei den Zähnen eine Investition, die sich lohnt.

Referenzen:

  1. Farooqi, O. A., Wehler, C. J., Gibson, G., Jurasic, M. M., & Jones, J. A. (2015). Appropriate Recall Interval for Periodontal Maintenance: A Systematic Review. Journal of Evidence Based Dental Practice, 15(4), 171–181. doi:10.1016/j.jebdp.2015.10.001
  2. Mettes, T. G., W. J. van der Sanden, et al. (2006). „Predictors of recall assignment decisions by general dental practitioners performing routine oral examinations.“ Eur J Oral Sci 114(5): 396-402.
  3. Mettes, T. G., W. J. van der Sanden, et al. (2008). „Routine oral examinations in primary care: which predictors determine what is done? A prospective clinical case recording study.“ J Dent 36(6): 435-43.
  4. Axelsson, P., B. Nystrom, et al. (2004). „The long-term effect of a plaque control program on tooth mortality, caries and periodontal disease in adults. Results after 30 years of maintenance.“ J Clin Periodontol 31(9): 749-57.